Fokussierung auf die Leber.
Ein leberzentrierter Ansatz für das Uveamelanom.
Das Uveamelanom (UM) ist die häufigste Form von bösartigen intraokularen Tumoren bei Erwachsenen und betrifft jährlich etwa 5,1 Personen pro Million.1 Obwohl es relativ selten vorkommt, entwickeln etwa 50 % der Patienten mit UM Metastasen. In 90 % der Fälle ist die Leber der erste Ort der Metastasierung. Die frühe Erkennung von UM-Metastasen bietet Patienten mehr Therapieoptionen und ermöglicht die Aufnahme weiterer Patienten in klinische Studien.2 Patienten mit einer bestätigten Diagnose eines Aderhautmelanoms sollte nach der UM-Diagnose eine Überwachung der Leber angeboten werden.3
Die Prognose für UM-Patienten verschlechtert sich erheblich, sobald Lebermetastasen auftreten, was die Lebenserwartung oft auf nur 6-9 Monate nach der Diagnose reduziert.4
Aufgrund der miliären Natur der Leberläsionen ist eine frühe radiologische Erkennung suboptimal. 90% der UM-Patienten mit einer auf einem CT-Scan festgestellten einzelnen Metastase weisen mehrere, mikroskopisch nicht nachweisbare Metastasen auf.5 Die Schwierigkeit besteht darin, das Ungesehene zu behandeln.
Die Leber gilt als "immunprivilegiertes" Organ, in dem systemische Therapien bei der Behandlung metastasierender Ablagerungen oft schlecht anschlagen. Daher werden medizinische Fachkräfte bestärkt, die Behandlungsmöglichkeiten voranzutreiben und sich auf gezieltere, leberzentrierte therapeutische Strategien zu konzentrieren.
90%
der Patienten, zeigen eine Beteiligung der Leber5
50%
der Patienten, zeigen Metastasen die ausschließlich in der Leber sind5
<10%
der Patienten mit Lebermetastasen sind für eine chirurgische Resektion geeignet5
Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Überwachung der Leber die frühzeitige Identifizierung von Metastasen vor dem Auftreten von Symptomen erleichtert. Eine Leberresektion, die das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben zu verbessern schien, war aufgrund des Volumens der Metastasen bei Vorstellung jedoch nur bei 10% der Patienten möglich. Deshalb kann die Überwachung die Chancen des Patienten erhöhen, für eine Leberresektion oder andere auf die Leber gerichtete Behandlungsoptionen in Frage zu kommen.
Daher wird in den Leitlinien empfohlen, allen Patienten ein Gespräch über die Überwachung anzubieten, und diejenigen, die als Hochrisikopatienten eingestuft werden, sollten lebenslang alle sechs Monate mit nicht-ionisierenden Bildgebungsmethoden* überwacht werden.
Obwohl es standardisierte europäische Leitlinien für die Überwachung der Leber gibt, sollten die Ärzte das Risiko einer Metastasenbildung bei ihren Patienten einschätzen. Die Patienten sollten auch über die Methode und die Häufigkeit der Leberuntersuchungen, die sie erhalten müssen, aufgeklärt werden, und es sollte ein klarer Plan für die Überwachung der Leber und ggf. bestehender Metastasen erstellt werden. Die Patienten sollten mindestens alle sechs Monate mit einem nicht-ionisierenden bildgebenden Verfahren überwacht werden.3
Angesichts der entscheidenden Rolle der Leber für die Überlebensaussichten von Patienten mit metastasiertem Uveamelanom hat sich die lokoregionale Therapie als Eckpfeiler bei der Behandlung etabliert.
Die medizinische Gemeinschaft nimmt zunehmend lebergerichtete Therapien (LDTs) als primäre Strategie gegen mUM an, insbesondere zur Behandlung von leberdominanten Uveamelanomen.2,6 Aktuelle Leitlinien aus den USA, den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien empfehlen LDTs als Erstlinienbehandlung.2 Dieser Ansatz wird durch eine Metaanalyse aus dem Jahr 2022 unterstützt, die die überlegene Wirksamkeit von LDTs im Vergleich zu traditionellen systemischen Therapien hervorhebt und signifikante Fortschritte bei den Überlebensraten und der Lebensqualität zeigt.8
LDTs, die embolische, ablative und nicht-embolische Methoden umfassen, sind darauf ausgelegt, hepatische Metastasen effektiv zu behandeln.9,10
Embolische Therapien
Ablative Therapien
Nicht-embolische Therapien
Behandlungsnaiv
Vorbehandelt*
Nicht vom HLA-Genotyp abhängig
Zu den allgemeinen Einschlusskriterien gehören unter anderem:
* Die Vorbehandlung mit bestimmten embolischen Therapien kann das Leberparenchym schädigen und dadurch die Anwendung anderer, auf die Leber gerichteten Therapien einschränken.
** Eine Tumorlast von weniger als 50 % gilt sowohl für embolische als auch für nicht-embolische Therapien.
Nicht-embolische Therapien, insbesondere die isolierte hepatische Perfusion (IHP) und die perkutane hepatische Perfusion (PHP), sind Methoden, die hochdosierte Chemotherapie direkt in die Leber verabreichen. Dabei wird die Blutversorgung des Organs isoliert, um die Effektivität der Behandlung zu maximieren und die Belastung für den gesamten Körper zu minimieren. Bei der Mehrheit der Patienten mit Lebermetastasen zeigt sich eine multifokale Erkrankung, die beide Leberlappen betrifft.
Isolierte Hepatische Perfusion (IHP)11
Perkutane Hepatische Perfusion (PHP)11
Zugang zur nicht-embolischen Therapie in Deutschland
Deutschland führt in der Bereitstellung von nicht-embolischen Therapieoptionen für Patienten mit hepatischen Metastasen von Uveamelanomen. Unsere interaktive Karte bietet einen umfassenden Überblick über Einrichtungen im ganzen Land, die auf diese fortschrittlichen Behandlungen spezialisiert sind.
Nutzen Sie die Karte, um das Zentrum in Ihrer Nähe zu finden. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie und wohin Sie einen Patienten überweisen können, klicken Sie bitte auf den Link .
Um Sie und Ihr Behandlungsteam zu unterstützen, steht eine Liste mit Schulungsveranstaltungen zum Download zur Verfügung. Hier finden Sie alle kommenden Kongresse und Symposien zum metastasierten Uvealmelanom.